im Norden

Flammstrahlen
Flammstrahlen hat sich als äußerst wirksames, wirtschaftliches und umweltfreundliches Verfahren etabliert, um Oberflächen aus Stahl, Beton oder Naturstein gründlich zu reinigen. Im Vergleich zu anderen Methoden wie dem Sandstrahlen erzielt das Flammstrahlen deutlich überlegene Ergebnisse. Die Hitzebehandlung mit einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme erzeugt eine vollkommen trockene und saubere Oberfläche, die optimal für nachfolgende Anstriche oder Schutzbeschichtungen geeignet ist. Zudem wird die Korrosionsbeständigkeit der behandelten Materialien verbessert.
Flammstrahlen bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, darunter die Oberflächengestaltung von Naturstein, die Sanierung von Betonfassaden oder Brücken, das Flammschälen von Fahrbahnoberflächen sowie die Reinigung von Hallenböden und Trinkwasserbehältern.
1. Verfahrenablauf
Für das Flammstrahlen werden Acetylen und Sauerstoff benötigt. Eine ausreichende Gasversorgung ist entscheidend für den Erfolg des Verfahrens. Die Gase werden entweder aus Druckgasflaschen oder Tanks bereitgestellt. Bei Verwendung von Flaschen ist es notwendig, mehrere Flaschen durch Kupplungen zu verbinden oder auf Flaschenbündel zurückzugreifen (siehe Tabelle). In der Regel kommen Acetylenflaschen oder -bündel zum Einsatz, die je nach Größe zwischen 10 und 160 kg Acetylen enthalten. Die verwendeten Sauerstoffflaschen oder -bündel bieten in der Regel 10 bis 120 m³ Sauerstoff in technischer Reinheit.
Gasversorgung
Bei der Bereitstellung der Gase sollte darauf geachtet werden, dass etwa 10-20 % mehr Sauerstoff [m³] als Acetylen [kg] zur Verfügung steht. Als Richtwert gilt: 1 kg Acetylen bzw. 1,2 m³ Sauerstoff reichen für ca. 3 m² Beton oder 4 m² Stahloberfläche aus. Druckminderer für Acetylen und Sauerstoff müssen gemäß DIN EN 2503 verwendet werden. Die Schläuche sollten der DIN EN 559 entsprechen, während Schlauchkupplungen und -verbindungen den Normen DIN EN 561 und DIN EN 560 genügen müssen. Aus Sicherheitsgründen sollte die Mindestlänge der Schläuche bei mindestens 5 m liegen, wobei die Auswahl des Schlauchinnendurchmessers von der Breite des verwendeten Brenners abhängt.
Auswahl der Schlauchinnendurchmesser
Der Einsatz von Gebrauchsstellenvorlagen (Sicherheitseinrichtungen mit Mehrfachfunktion) gemäß DIN EN 730 ist für den Betrieb von Flammstrahlbrennern verbindlich vorgeschrieben; entsprechende Prüffristen sind einzuhalten.
Flammstrahlbrenner
Flammstrahlbrenner lassen sich grundsätzlich in Hand- und Maschinenbrenner unterteilen. Sie arbeiten nach dem Saugprinzip (Injektorbrenner) und bestehen aus einem Griffstück gemäß DIN EN ISO 5172 sowie den dazugehörigen Brennereinsätzen in T-Form. Bei Maschinenbrennern wird das Equipment um ein entsprechendes Fahrwerk ergänzt; Druckbrenner sind für das Flammstrahlen ungeeignet.
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Handbrenner: Diese werden für Arbeiten an Stahl- und Betonflächen eingesetzt.
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Maschinenbrenner: Diese sind ausschließlich für große Beton- und Natursteinflächen vorgesehen.
Weitere Hilfs- und Ausrüstungsmittel
Die Ausrüstung umfasst zusätzlich Hilfs- und Ausrüstungsmittel wie:
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Schraubenschlüssel zum Anschluss des Equipments
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Düsenreiniger zur Reinigung der Bohrungen
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Gasanzünder
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Persönliche Schutzausrüstung
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Feuerlöscher sowie Geräte für mechanische Arbeitsgänge
Die Geräte für mechanische Arbeitsgänge sollten auf das jeweilige Material abgestimmt sein:
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Für Stahl:
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Fahrbare Bürstmaschinen mit Stahldrahtbürsten für große Flächen
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Handbürstmaschinen mit Stahldrahtbürsten
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Hand-/Stahldrahtbürsten
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Für Beton- und Natursteinflächen:
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Mechanische Strahlgeräte
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Fahrbare Klopfmaschinen
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Winkelschleifer mit Stahldrahtbürste
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Hand-/Stahldrahtbürsten
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Durch diese umfassenden Maßnahmen gewährleistet das Flammstrahlen eine effektive Reinigung und Vorbereitung von Oberflächen für weitere Behandlungen oder Beschichtungen.