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MIG-Schweißen

MIG-Schweißen (Metallschweißen mit inerten Gasen) ist ein Lichtbogenschweißverfahren und wird angewendet, um verschiedene Metalle mit einem inerten/inaktiven Gas zu schweißen, was bedeutet, dass es nicht mit den anderen Materialien reagiert.

Hierbei wird die Hitze des Lichtbogens verwendet, um die Drahtelektrode abzuschmelzen und dem Schmelzbad zuzuführen. Der Lichtbogen und das Schweißbad werden durch ein inaktives oder inertes Gas geschützt, wodurch eine Oxidation der Schweißnaht verhindert wird.

Schutzgase

Argon (ISO 14175-I1) dient als das Standard-Schutzgas für gängige Schweißanwendungen. Die Schweißergebnisse können durch die Beigabe von Helium sowie durch die Zugabe minimaler Mengen aktiver Komponenten im ppm-Bereich zum inerten Argon optimiert werden.

Bei strengen Anforderungen an die Porenfreiheit, insbesondere bei dicken Wänden und reinem Aluminium, führt ein höherer Heliumanteil zu besseren Ergebnissen. Allerdings wird der Lichtbogen bei höheren Heliumkonzentrationen unruhiger. Dotierte Schutzgase hingegen stabilisieren den Lichtbogen und tragen zu einem besseren Nahtaussehen bei, während sie gleichzeitig den Spritzerauswurf verringern.

Die Reinheiten und Mischgenauigkeiten entsprechen der Norm DIN EN ISO 14175. Die Gase sind für sämtliche Lichtbogenarten und Leistungsbereiche geeignet. Der Schutzgasverbrauch (bezogen auf Argon) liegt bei: → Kurzlichtbogen: 12–15 l/min → Sprüh- und Impulslichtbogen: 15–20 l/min.

Die erforderliche Menge an Schutzgas kann entweder am Druckminderer über ein Manometer mit passender Kapillare, das auf den Schutzgasverbrauch (l/min) kalibriert ist, abgelesen oder mithilfe eines Durchflussmessers eingestellt werden.

Zusatzdrähte: 

Für die Auswahl der Zusatzdrähte zum Schweißen von Aluminiumwerkstoffen wird die Linde-Druckschrift „Facts About Aluminium Werkstoffe. Schweißtechnische Verarbeitung.“ empfohlen. Die aktuellen technischen Standards für das Lichtbogenschweißen sind in der EN 1011-4 festgelegt. Drahtelektroden sollten in trockenen, klimatisierten Räumen gelagert werden, und angebrochene Spulen sollten möglichst schnell verbraucht werden.

Schweißanlage: 

Für das MIG-Schweißen kommen in der Regel die gleichen Geräte zum Einsatz, die auch für das MAG-Schweißen verwendet werden. Beim Drahtvorschub müssen jedoch ggfs. die speziellen Eigenschaften der weichen Zusatzwerkstoffe berücksichtigt werden. Neben Antriebsrollen mit Rundnut sind Teflonseelen im Schlauchpaket erforderlich. Es wird empfohlen, einen Vierrollen-Drahtvorschub mit verzahnten Antriebsrollen zu verwenden. Stromquellen, die für den Impulslichtbogen geeignet sind, sollten bevorzugt werden, da sie den Einsatz von Drähten mit größerem Durchmesser ermöglichen. Wenn Drähte mit einem Durchmesser von weniger als 1,6 mm geschweißt werden müssen, sollten Push-Pull-Brenner eingesetzt werden, da Brenner mit einer Schlauchpaketlänge von mehr als 3 m unter praktischen Bedingungen kaum störungsfrei funktionieren.

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